Kalvarie in Bakonybél

Über Kalvarie

Die geographischen Koordinaten des Kalvarienberges: N 47º 15,091′ E 17º 43,745′

Standort des Kalvarienberges: Die alte Kalvarie von Bakonybél befand sich am südlichen Rand des Dorfes, auf der südwestlichen, zum Dorf gerichteten Anhöhe des Weinberges. Die in den 1880er Jahren erbaute neue Kalvarie (südlich des vorherigen) wurde auf dem Rücken des Hügels über dem Bernsteinbrunnen errichtet.

Beschreibung der Kalvarie: 14 Stationen, abgeschlossen mit 3 Kreuzen

Gründung der Kalvarie: 1850er Jahre

Bau und Renovierungsgeschichte der Kalvarie: Die Erweiterung des Wallfahrtsortes neben dem Bernsteinbrunnen durch den Bau eines Kreuzweges wurde bereits 1855 geplant, die Umsetzung jedoch erst in den 1880er Jahren realisiert. Die finanzielle Deckung wurde durch eine Spende von Kászony Fojtényi, dem Gemeinderichter von Bakonybél, gewährleistet, während die Dorfbevölkerung die Bauarbeiten übernahm. Der neue Kreuzweg wurde am 31. Oktober 1884 von Kornél Borbély, dem Stellvertreter des Abtes, geweiht.

Die 14 Stationen des Kreuzweges wurden ebenfalls Mitte des 19. Jahrhunderts fertiggestellt. Die in den Ziegelbau „Bildstock“ eingelassenen, früher farbig bemalten Metallplatten wurden nach der Korrosionsschutzbehandlung 2012 mit einem schwarzen Überzug versehen.

Auf der Seite, die zur Felsenkapelle zeigt, befindet sich ein Spalt mit einer Statue der Lourdes-Maria.

Die Umgebung des Heiligen Brunnens wurde 1996 durch die gemeinsame Anstrengung der Dorfbewohner angelegt, dabei wurde der Zierteich geschaffen und am Ufer die Statue des Heiligen Gellert von István Szabó Orpa aufgestellt. 2012 erfolgte ebenfalls durch öffentliche Spenden eine dauerhafte Restaurierung der Kapelle, und 2019 ordnete die Gemeindeverwaltung die Umgebung neu, pflasterte sie und restaurierte das Becken, das die drei Quellen zusammenfasst und heutzutage auch als Taufort dient. In seiner Seitenwand wurde ein Relief angebracht, das die Legende des Heiligen Gellert, des Kitzes und des Wolfes darstellt, geschaffen von Márta Csikai.

Bauherren: Der Bau wurde von der katholischen Bevölkerung von Bakonybél und den umliegenden Dörfern durchgeführt.

Traditionen, die mit dem Kreuzweg verbunden sind: Am Gründonnerstagabend gingen viele, vor allem junge Männer, zum Bernsteinbrunnen und kehrten erst spät in der Nacht zurück. Neben der Kapelle machten sie damals ein Feuer. Früher brachten sie auch eine Puppe mit, die aus Stroh gefertigt und auf ein Holzgestell montiert war, die ihrer Meinung nach Pilatus darstellte. Diese Puppe wurde im Feuer verbrannt.