Magyarpolány, etwa 35 Kilometer vom Balaton entfernt, ist eine etwa 1500 Einwohner zählende schwäbische Gemeinde, die sich an den südwestlichen Hängen des Bakony erstreckt und von Wäldern umgeben ist. Sie liegt im Tal zwischen dem Polányi Hosszúhegy und dem Kálvária-hegy sowie an deren Hängen. Ihre malerische Lage verdankt sie dem Zusammentreffen dieser Berge und der Ebene.
Die erste schriftliche Erwähnung von Polány stammt aus dem Jahr 1162, als es als Besitz des Benediktinerklosters Bakonybél erwähnt wurde. Im Jahr 1336 wurde es als Polyan bezeichnet. Der slawische Ursprung des Namens bedeutet „Felder”, was darauf hinweist, dass diejenigen, die dort lebten, auf den Feldern ansässig waren. Im Jahr 1543 hatte es 10 steuerpflichtige Höfe für das Kloster von Bakonybél. 1545 wurde es von Rafael Podmaniczky erobert und 1557 dem Schloss Palota (Várpalota) angegliedert. Die Bewohner flohen 1588 vor den Türken und kehrten erst nach der Vertreibung der Türken endgültig zurück. Zur Ausgewogenheit der reformierten Bevölkerung und zur Besiedlung der Vertriebenen siedelte das Kloster von Zirc 1752 Deutsche aus Schlesien und Oberösterreich in Magyarpolány an. Von 1752 bis 1899 bestanden Magyar- und Németpolány als zwei separate Siedlungen, die dann unter dem Namen Magyarpolány vereinigt wurden. Die Kirchenbücher zeigen, dass auch Slowaken aus der heutigen Slowakei und Kroaten aus dem Süden in das Dorf kamen, die im Laufe der Zeit germanisiert wurden.
Die Petőfi-Straße in Magyarpolány ist ein denkmalgeschützter Ort, der das alte Dorfbild mit seinen charakteristischen Gebäuden widerspiegelt. Neben den 43 landesweit geschützten Häusern im traditionellen Stil der bakonyer Bauweise gibt es hier weitere 40 Gebäude von lokaler Bedeutung. Die historische Straße ist von langen Steinbauten mit gewölbten Veranden, Stützmauern und Säulen gekennzeichnet, die typisch für den traditionellen Stil der Region sind und oft aus zwei Häusern bestehen, die den familiären Strukturen früherer Zeiten entsprechen.
In einem solchen Gebäude wurde seit 1990 das Heimatmuseum eingerichtet, das als örtliches Museum und Künstlerwerkstatt fungiert. Magyarpolány wird mit seinen über hundert denkmalgeschützten Gebäuden als Teil des nationalen Erbes angesehen. Die Gemeinschaft erhielt 1993 den Europa-Nostra-Preis für ihre Bemühungen zur Erhaltung und Pflege dieser Denkmäler.
Der Kalvarienberg ist der Aussichtspunkt des Dorfes, von dem aus Besucher einen Blick auf das Dorf, die umliegenden Berge und die Landschaft des Bakony genießen können. Gegenüber der St.-Ladislaus-Kirche führt eine Brücke über die asphaltierte Straße zum Heiligenbrunnen. Wenn wir diese überqueren, können wir die weiß getünchten Gebäude der Pfarrkirche betrachten.
Heiliger Brunnen und der legendäre Buchenbaum: Von der Pfarrkirche aus folgen wir einfach der asphaltierten Straße aus dem Dorf heraus, um zum Heiligenbrunnen zu gelangen. Der Ort wurde bekannt, weil laut Legende ein Jäger hier vom Teufel heimgesucht wurde. Als er schon im Sterben lag, befreite ihn die Jungfrau Maria von seinen Qualen und vertrieb den Teufel aus ihm. Als Dank stellte der Jäger ein Heiligenbild an den nahegelegenen Buchenbaum. Jahre später träumte eine örtliche Frau von diesem heiligen Ort und konnte nicht ruhen, bis sie ihn besuchte. Der Brunnen war bereits überwachsen, aber die Einheimischen reinigten ihn und errichteten einen Altar, Bänke und einen Brunnen. Ein weiterer Kalvarienweg führt zum Heiligenbrunnen durch den Wald. Wenn wir Magyarpolány verlassen, erreichen wir nach einigen hundert Metern den ersten Kreuzweg. Die Statue steht im Schatten der Kiefern, umgeben von Pflanzen. Auf dem Weg begleiten uns Brombeersträucher und der Duft von Fichten. Ein Schild zeigt an, wann wir uns von der felsigen, breiten Straße rechts zum Brunnen abbiegen müssen. Wir gelangen in einen dichten Wald, wo uns nur ein schmaler Pfad weiterführt. Nach ein paar hundert Metern erreichen wir den heiligen Ort. Tatsächlich steht dort eine riesige Buche mit Kreuzen und Heiligenbildern am Stamm. Rundherum stehen Holzbänke mit einem kleinen Zaun umgeben, zu dem die Einheimischen zum Beten kommen. Ein kleiner, überdachter Brunnen sprudelt dünnes Wasser. An der Seite zeigen Tassen an, dass das Wasser trinkbar ist. Die Krönung des heiligen Ortes ist die Statue der Jungfrau Maria. Von hier aus können wir auf demselben Weg nach Magyarpolány zurückkehren, auf dem wir gekommen sind. Wenn wir jedoch den gelben Kreuzweg im Wald weiterverfolgen und dann rechts auf den gelben Pfad abbiegen, gelangen wir ebenfalls zurück zum Kalvarienberg.
Der Sakrale Pfad der sieben Freuden Mariens und die Kraft der heilenden Bäume:
Die 7 Stationen repräsentieren die 7 bedeutenden freudigen Episoden im Leben der Jungfrau Maria. (Die sieben Freuden: Verkündigung, Besuch bei Elisabeth, Geburt Jesu, Anbetung der Heiligen Drei Könige, Darstellung Jesu im Tempel, Wiederfinden Jesu im Tempel, Mariä Himmelfahrt.)
Auf den ausgehängten Tafeln ist eine Beschreibung von Marias 7 Freuden zu lesen.
Heilende Bäume: Merkmale und Heilwirkungen von 7+1 charakteristischen Baumarten des Waldes, die sowohl in der Volksmedizin als auch in modernen Therapien verwendet werden.
Diese Arten sind: Kastanie, Eiche, Pappel, Ahorn, Birke, Buche, Esche und Waldkiefer.
Tarka Kakas Gasthaus: Magyarpolány, Kossuth-Straße 1 (Hauptplatz), 88/231-781
Falatnyi Bäckerei und Konditorei: Magyarpolány, Táncsics-Straße 3, 06 88 630 493, +36 30 259 3014
Fenyves Supermarkt: 8449 Magyarpolány, Dózsa-Straße 21, 06 88 231 483
Magyarpolányi Kleingeschäft: Kossuth-Straße 1
Tabakladen: Magyarpolány, Táncsics-Straße 2
Unterkünfte in Magyarpolány
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