Kalvarie in Vöröstó
Die geographischen Koordinaten des Kalvarienbergs: N 46º 58,270′ E 17º 43,758′
Standort des Kalvarienbergs: Der Kalvarienberg steht am südöstlichen Rand des Dorfes und umfasst 14 Stationen und eine Kapelle.
Beschreibung des Kreuzwegs: Ursprünglich bestand er aus 5 Holzkreuzen, nach einer Erweiterung aus 14 Stationen mit einer Kapelle und 2 Steinkreuzen.
Gründung des Kreuzwegs: Vor 1783
Bau- und Renovierungsgeschichte des Kreuzwegs: Erstmals erfahren wir aus den militärischen Vermessungen von Kaiser Joseph II. in den Jahren 1783-85 vom Kreuzweg und der darauf errichteten Golgatha. Demnach gab es östlich des Dorfes eine Kalvarie mit drei Kreuzen. Die heutige Form des Kreuzwegs entstand in den 1880er Jahren. Der umgebaute Kreuzweg bedurfte bereits in den 1910er Jahren einer Renovierung. 1911 wurden die Stationen und das Tor instand gesetzt, 1916 wurden die 14 Stationsbilder ausgetauscht. Die alten, farbverblassten Holzbilder wurden durch gemalte Blechbilder ersetzt. Die zwei Kreuze neben der Kapelle wurden 1944 aufgestellt. Die letzte Renovierung des Kreuzwegs fand 1996-97 statt, bei der die Bauten instand gesetzt und die Stationen mit glasierten Keramikreliefs ausgestattet wurden.
Baumeister: Die Baumeister des Kreuzwegs sind nicht bekannt.
Traditionen, die mit dem Kreuzweg verbunden sind: Nur wenige der mit dem Kreuzweg verbundenen Traditionen sind erhalten geblieben. Aus einem Bericht des Pfarrers Géza Tomka aus Vöröstó aus dem Jahr 1900 wissen wir, dass in Vöröstó am Karsamstag Vormittag eine Zeremonie am Kreuzweg stattfand, an der auch die Gläubigen aus Deutschbarnag teilnahmen. Ende der 1990er Jahre – nach der Renovierung des Kreuzwegs und der Kapelle – wollte der Pfarrer Antal Pauer den Kreuzweg in Vöröstó zu einem Wallfahrtsort entwickeln, der ein Pilgerziel für das Fest des Heiligen Kreuzes sein sollte. Am 3. Mai, dem Tag der Auffindung des Heiligen Kreuzes, und am 14. September, dem Tag der Erhöhung des Heiligen Kreuzes, lud er am Nachmittag die Gläubigen der Umgebung zu einem Kreuzgang ein. Vor den mit Blumen geschmückten Stationen wurde gebetet (Kreuzweggebete und der Kreuzweg der Kranken), Marienlieder auf Deutsch gesungen und um vier Uhr wurde in der Kapelle eine Messe gehalten. Neben den Einwohnern von Vöröstó und Barnag kamen die meisten Teilnehmer aus Pula, oft waren es hundert Personen, die an der Zeremonie teilnahmen.